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A person wearing a red jacket stands upon a rocky ridge looking out over craggy mountain peaks.

Wanderungen für die Bucketlist in The Great Wilderness

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Die schönsten Wanderungen sind wie Lebensreisen – sie beflügeln die Seele und führen uns zu neuen Horizonten. In der Region The Great Wilderness gibt es eine Vielzahl solcher Pfade. Einige stellen unser Orientierungsvermögen und unsere Selbstgenügsamkeit auf die Probe, andere führen uns in unbekannte Klimazonen und Landschaftsformen. Die Bandbreite reicht von mehrtägigen Touren bis hin zu kürzeren Wanderungen, die nur wenige Stunden dauern – alle bieten jedoch beeindruckende landschaftliche Kulissen. Für jene, die den Nervenkitzel suchen, warten Vulkanrücken und schroffe Schieferhänge, die körperliche und mentale Stärke erfordern. Naturbegeisterte können auf Wildpfaden wandern, die den Spuren von Bären und Ziegen folgen. Unabhängig davon, welchen Weg du wählst: Du wirst nicht nur Natur und Schönheit entdecken, sondern auch eine tiefere Verbindung zur Natur, zu Mitmenschen und zu den lebendigen Geschichten indigener Völker – und nicht zuletzt auch zu dir selbst.

Wokkpash Canyon in den Northern Rockies | Northern BC Tourism / Andrew Strain

Wokkpash Canyon, Northern Rockies

Territorium der Treaty 8 First Nations

Diese 65 Kilometer lange, einwöchige Expedition folgt den Bächen und Felsschluchten im Hinterland des Northern Rocky Mountains Provincial Park; sie führt dich zu interessanten Hoodoos, einer reichhaltigen Tierwelt und reißenden Flüssen. Der größte Teil der Route besteht aus alten Bergbaustraßen, Wildpfaden und trockenen Bachbetten, und obwohl der Weg vorgegeben ist, werden seine abgelegene Lage und die begrenzte Beschilderung selbst die erfahrensten Rucksacktouristen auf die Probe stellen. 

Vom Alaska Highway aus können Wanderer zwei verschiedene Ausgangspunkte erreichen, aber die meisten beginnen am Wokkpash Creek und folgen der Ostseite des Wokkpash Lake in einer U-förmigen Kurve nach Süden, bevor sie am MacDonald Creek nach Norden abbiegen. Der Weg endet zwischen den Felssäulen des Baba Canyon: Hier wirst du mit dem Anblick von Hunderten von Hoodoos – hohen, dünnen Granitspitzen, die durch Gletschererosion entstanden sind – belohnt, die die Wände der Schluchten säumen. Unterwegs können Wanderer Campingplätze und Seen im Hinterland erreichen. Im Baba Canyon hast du auch die Möglichkeit, Tageswanderungen zu unternehmen, die von kurzen Spaziergängen von einem Kilometer bis zu Rundwanderungen von fünf Kilometern Länge reichen. Halte Ausschau nach Wildtieren – in diesem Gebiet gibt es eine große Anzahl von Bären, Elchen, Karibus und anderen Tieren. Ein Wort der Warnung: Diese Wanderung ist nicht für Unerfahrene geeignet. Sie findet in abgelegener Gegend statt und es sind unvorhersehbare Flussüberquerungen erforderlich. Aus diesem Grund wird empfohlen, mit einem erfahrenen einheimischen Führer zu reisen und Satellitenkommunikation mitzuführen, da es in dieser Gegend keinen Mobilfunkempfang gibt.

A colourful mountain scene centring around a vibrant blue lake that is surrounded by orange mineral mountains and flanked by by lush green forest.
Blue Lakes in Hazleton | @weekendnicole

Blue Lakes, Hazelton

Territorium der Gitxsan

Auf den ersten Blick könnte man die Blue Lakes in Hazelton leicht mit einem der funkelnden, türkisfarbenen Seen verwechseln, die man gerne mit den Rocky Mountains assoziiert. Der einzige Unterschied? Keine Menschenmassen. Wenn dieser Bergsee nicht tief in The Great Wilderness verborgen läge, wäre er zweifellos einer der beliebtesten Wanderwege der Provinz. Doch gerade das macht seinen Reiz aus: Als Belohnung für das Verlassen ausgetretener Pfade erwartet dich eine einsame Wanderung durch die typisch zerklüftete Rouche de Boule Range – und ein Fotomotiv, das ganz ohne Filter auskommt.

Zugegeben, dieser fast zehn Kilometer (sechs Meilen) lange Hin- und Rückweg erfordert etwas mehr Einsatz als ein Aussichtspunkt direkt an der Straße – aber sind nicht gerade die besten Ausblicke diejenigen, die man sich verdient?

Um an das blauschimmernde Ufer des Sees zu gelangen, steigt der Weg zunächst durch einen stillen Wald an, vorbei an Hügeln, Bächen und Wurzeln, bevor du eine schmale Gratlinie erreichst, die von dichter, bodennaher Vegetation und Wasserfällen gesäumt ist. Von hier aus erhaschst du deinen ersten Blick auf den darunterliegenden See – und den perfekten Moment für das ersehnte Foto. Der sachte Abstieg bis ans Wasser dauert noch etwa eine Stunde, und ein zweiter, ebenso beeindruckender See liegt weitere 45 Minuten entfernt.

Spectrum Range im Mount Edziza Provincial Park | Northern BC Tourism / Angela Percival

Mount Edziza Provincial Park, Dease Lake

Territorium der Tahltan

Wenn es um Fernwanderungen geht, ist Mt. Edziza Park nach wie vor ein Geheimtipp, quasi ein Geflüster unter den bekannteren Strecken. Und genau das macht einen Teil seiner Anziehungskraft aus. Der 70 km lange anstrengende und herausfordernde Weg liegt inmitten einer kahlen, Vulkan gesäumten Landschaft in den entlegenen Tahltan Highlands und atmet Abenteuer wie kein anderer. 

Trotz der schieren Größe des Parks – 230.000 Hektar (568.000 Acres) – ist der Fernwanderweg vom Buckley Lake zum Mowdade Lake nur einer von einer Handvoll markierter Trails, aber der beste, um das unterschiedliche Gelände dieses Gebietes erleben zu können. Innerhalb einer Woche läuft man von der nordwestlichsten Spitze des Parks zu seinem südöstlichen Rand und passiert dabei windgepeitschte Krater, Felder mit Aschekegeln, sanfte Bäche und Torfweiden sowie Flusstäler. Das berühmteste Wahrzeichen ist jedoch die Spectrum Range, ein mehrfarbiger Schichtvulkan, dessen farbenprächtige Hänge in leuchtende Streifen aus Rost, Beige und Violett getaucht sind. Die Ausgangspunkte des Wanderweges sind ausschließlich über den Luftweg erreichbar. Er kann in beide Richtungen begangen werden, jedoch hilft die Nord-Süd-Richtung dabei, einen schwierigen Aufstieg im Chakima Valley zu vermeiden.

Raven Lake im Sugarbowl-Grizzly Den Provincial Park | Northern BC Tourism / Andrew Strain

Grizzly Den Trail, Prince George

Territorium der Lheidli T’enneh

Dieser mittelschwere Wanderweg erfordert vielleicht nicht so viel Zeit oder Anstrengung wie andere auf dieser Liste, er ist jedoch landschaftlich nicht weniger reizvoll. Der Grizzly Den Trail beschreibt eine typische Wildniswanderung und erstreckt sich über zwölf Kilometer und führt über bezaubernde Wiesen, vorbei an ruhigen Seen und durch Hemlock- und Zedernwälder im Sugarbowl-Grizzly Den Provincial Park. Wandernde können die Strecke aufteilen, indem sie in einer der beiden Hütten übernachten: 8-Mile und Grizzly Den (Hinweis: Verfügbarkeiten bitte bei der Prince George Backcountry Recreation Society erfragen). Die mit Holz verkleideten Hütten sind mit Holzöfen, Plumpsklos, Trockengestellen, bärengeschützten Vorratslagern und Schlafplätzen ausgestattet – willkommene Rastplätze, besonders an einem verregneten Sommertag. Eine weitere Möglichkeit, die Wanderung zu verlängern ist der Anschluss an die Wegenetze von Raven Lake Trail und Tumuch Trail – das verdoppelt die Strecke im Handumdrehen. Wandernde sollten sich darüber bewusst sein, dass sie in Bärengebiet unterwegs sind – der Park ist die Heimat zahlreicher Grizzlybären (daher der Name) sowie ein wichtiger Korridor für Karibus.

Four hikers walk a marked trail that is dotted by green moss and lichen and surrounded by rocky cliffs and mountains.
Cronin Pass im Babine Mountains Provincial Park | Northern BC Tourism / Abby Cooper

Cronin Pass, Smithers

Territorium der Wet’suwet’en

Diese Wildnisroute verbindet drei verschiedene Wegabschnitte – den Cronin Trail, den Hyland Pass Trail und den Silver King Basin Trail – zu einer durchgehenden, 26 Kilometer (16 Meilen) langen Wanderung im Babine Mountains Provincial Park in der Nähe von Smithers. Was zunächst als anstrengender Marsch entlang einer alten Bergbaustraße beginnt, geht später in einen technischen Singletrail durch alpines Gelände über. Vom Trailhead „312-Road“ aus startest du in südwestliche Richtung und überwindest über eintausend Höhenmeter, bevor du den Hyland Pass erreichst – ein schmaler Ziegenpfad, der die schroffen Flanken von Mount Cronin und Mount Hyland verbindet. Danach geht es über Geröll und große Felsbrocken steil bergab in das malerische Silver King Basin, wo bereits die Joe L’orsa-Hütte auf dich wartet. In der Hütte kann man gut ein paar Stunden verbringen – um die müden Füße zu entspannen oder gemütlich zwischen den Alpenblumen und sanften Bächen umherzuwandern. Solltest du nicht hier übernachten, behalte die Uhr im Blick, um die verbleibenden acht Kilometer (fünf Meilen) des Trails noch rechtzeitig vor Eintritt der Dunkelheit zu bewältigen.

Two people scramble up a steep embankment of moss covered rock with an expansive mountain range and lake in the background.
Terrace | Northern BC Tourism/Mattias Fredriksson

Sleeping Beauty Mountain, Terrace

Territorium der Ts‘msyen

Mit nur fünf Kilometern Länge und 30 Autominuten von der Innenstadt von Terrace entfernt, ist „Sleeping Beauty“ eine der zugänglichsten Wanderungen in der Region. Nicht nur Menschen mit wenig Zeit, sondern auch Fans der großen Panoramen, von Bergwiesen und glasklaren Seen werden sie genießen. So kurz die Wanderung auch sein mag, sie führt allerdings steil bergauf: Zunächst geht es durch Sekundärwald, vorbei an Beerensträuchern und kleinen Teichen, bevor der Weg sukzessive herausfordernder wird und serpentinenartig hinauf zu Bergwiesen führt. Am Ende der letzten Serpentine flacht die Strecke ab und führt dann eben durch ein freies Feld mit Aussichtspunkten auf Terrace, Kitsumkalum Lake und den schneebedeckten Gipfeln der Coast Mountain Range.

Two people walk beside an alpine lake, located in a lush meadow of green foliage with craggy mountain tops peeking out behind.
Windfall Lake in Tumbler Ridge | Northern BC Tourism / Abby Cooper

Windfall Lake, Tumbler Ridge

Territorium der Treaty 8 First Nations

Die urzeitliche Gletscheraktivität in Tumbler Ridge hat deutliche Spuren in der umliegenden Landschaft hinterlassen: Sie hat kahle Berge geformt, Fossilien und Dinosaurierspuren konserviert und – im Fall des Windfall Lake – eine schüsselförmige Mulde in ein Bergtal gegraben. Eingebettet in einem Kessel unterhalb der Baumgrenze ist dieser See womöglich das Highlight des Trails, doch Wandernde erwartet weit mehr als nur eine schöne Aussicht. Der erste Abschnitt dieser 10 Kilometer (sechs Meilen) langen Hin- und Rückwanderung verläuft leicht begehbar über Holzstege und Waldboden. Schon bald beginnt jedoch ein steiler Aufstieg über anspruchsvolles Gelände mit Bachquerungen, rutschigen Schieferhängen und dichtem Gestrüpp. Oben am Bergrücken bietet sich ein weiter Blick auf ein von Bergen umrahmtes Tal. Mit etwas Glück findest du hier oben sogar Meeresfossilien, wie etwa Fische und Muscheln. Du kannst denselben Weg zurückwandern, weiter ins Gebirge und auf höhere Gipfel vordringen oder dem Rundweg folgen, der dich durch eine einzigartige Karstlandschaft führt.

Grizzly im Muncho Lake Provincial Park. Photo: Brandon Broderick

ABENTEUERLUSTIG – ABER SICHER!

Wenn du The Great Wilderness besuchst, halte dich bitte an die Grundsätze von Leave No Trace: Nimm alles wieder mit, was du mitgebracht hast, und bleibe auf den ausgewiesenen Wegen. Respektiere das Gelände (und deine Mitmenschen), indem du deine Tour im Voraus planst. Sei AdventureSmart – mach es dir zur Gewohnheit, einen Tourenplan zu erstellen, dich entsprechend vorzubereiten und die nötige Ausrüstung mitzunehmen. Dazu gehört auch, regelmäßig die Wetterbedingungen zu prüfen und sicherzustellen, dass du mit dem richtigen Equipment unterwegs bist.

Bleib Bear Aware, um Konflikte mit diesen majestätischen Tieren zu vermeiden.

Unterwegs bei heißem, trockenem Wetter? Sei Fire Smart. Waldbrände können verheerende Auswirkungen auf Mensch und Natur haben. Trage deinen Teil dazu bei, diese unglaubliche Landschaft für zukünftige Generationen zu schützen und zu bewahren.

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ANREISE

Es kann bisweilen schwer sein, sich die Ausdehnung von The Great Wilderness vor Augen zu führen. Da geben die verschiedenen Möglichkeiten, in dieses beeindruckende Gebiet zu gelangen, einen Anhaltspunkt. An der Westküste von British Columbia kann man den Hafen von  Prince Rupert am Pazifik sowohl über einen Highway als auch mit einer Fähre von BC Ferries erreichen. Von hier aus geht es nach Norden in Richtung Yukon und Alaska, oder nach Osten in Richtung der Stadt Terrace und weiter in den Nordwesten von British Columbia. Weiter im Landesinneren ist die Stadt Prince George mit ihren vielseitigen Outdoormöglichkeiten und Anschluss an den Stewart-Cassiar Highway und die Route 16 ein idealer Ausgangspunkt oder Zwischenstopp auf dem Weg in den Norden. Wer in die nördlichen Rocky Mountains oder nach Tumbler Ridge reisen möchte, kann seine Reise in Dawson Creek (Meile 0 des Alaska Highway) oder weiter nördlich in Fort St. John beginnen, wo der North Peace Regional Airport regelmäßig angeflogen wird.