Mich zieht es oft hinaus in die Natur. Man findet mich bei jedem Wetter draußen. Zu meinem Glück sorgt Mutter Natur für ein bezauberndes Schauspiel, wenn sie Regen, heftige Windböen und den Pazifischen Ozean miteinander verbindet. Dann entstehen wilde und mächtige Stürme. Jeden Winter ist es immer wieder aufs Neue großartig mitzuerleben, wenn diese an die Küste von BC krachen. Einige der besten Aussichtspunkte finden sich an der Westküste von Vancouver Island am Pacific Rim in BC, wo sich die Action zwischen den kleinen Küstenorten Tofino und Ucluelet abspielt, zwischen denen der Pacific Rim National Park eingebettet liegt.
Unterwegs nach Vancouver Island.
Ich beschloss einen Wochenendausflug zu buchen, um einmal die “Aktivität” Stormwatching auszuprobieren. Die Überfahrt mit der Fähre gab mir genügend Zeit, von der Arbeitswoche abzuschalten und mich mental auf die inseltypische Zeit einzustellen. Eine Fahrt über die Insel auf dem Weg nach Tofino und Ucluelet ist ohne einen Stopp am Coombs Old Country Market, um den auf dem Dach grasenden Ziegen zuzusehen, natürlich nicht denkbar. Gefolgt wird dieser immer von einem weiteren Halt und Spaziergang durch den Cathedral Grove im MacMillan Provincial Park, um einige der Baumriesen zu umarmen.
Ziegen auf dem Dach des Coombs Old Country Market.
Beim Umarmen der Riesen im MacMillian Provincial Park.
Wir erreichten Ucluelet genau zur richtigen Zeit, um in unser Zimmer am Ozean einzuchecken und den Beginn einer Serie von Stürmen zu erleben, die uns das ganze Wochenende begleiten würde. Die Brandung war faszinierend – vergleichbar mit der Art und Weise, wie einen das Knistern eines offenen Feuers zu packen vermag. Sie zog mich in ihren Bann und nahm stundenlang meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
Das Black Rock Oceanfront Resort thront an der zerklüfteten Küste von BC.
Balkon mit Aussicht.
Ich hätte mich leicht für die gesamte Dauer meines Ausflugs in meinem Zimmer im Black Rock Oceanfront Resort in Ucluelet einnisten können. Die Aussicht durch die raumhohen Fenster, ein riesiger Balkon, von dem aus die brechenden Wellen zu sehen sind, und eine Badewanne mit Blick über das Meer sind nur einige der Highlights hier. Ich musste also wirklich nirgendwohin. Aber tief drin in meinem Herzen bin ich nun einmal ein Naturmensch; und so stieg ich jeden Tag in meine Gummistiefel, zog mir die vom Resort zur Verfügung gestellte Regenjacke an und machte mich auf in den Sturm.
Man könnte ganze Tage damit verbringen, den zerklüfteten Küstenstrich zwischen Tofino und Ucluelet zu erkunden, den Stürmen hinterher zu jagen und über die Holzwege im Regenwald zu streifen. Während Du also all das tust, findest Du nachfolgend noch ein paar weitere Punkte, die während eines Abenteuers auf dieser bezaubernden Halbinsel im Pacific Rim von BC ein absolutes Muss sind.
1. Ein Spaziergang auf dem Wild Pacific Trail
Das ist der ultimative Trail für Stormwatching. Felsufer, die dichten Baumkronen des Regenwaldes und spektakuläre Ausblicke auf den Pazifik erwarten Dich hier an jeder Ecke. Der 9 Kilometer lange Trail entspringt der Vision eines Ortsansässigen namens Oyster Jim und ist allein die Anreise nach Ucluelet wert.
Ein morgendlicher Spaziergang auf dem Wild Pacific Trail.
2. Die Strände des Pacific Rim National Park erkunden
Bei einem Ausflug hierher, sollte man sich nicht die großartigen Strände entgehen lassen, für die diese Gegend bekannt ist. Streife entlang des beinahe 3 km langen Chesterman Beach, schaue den Profis beim Surfen am Cox Bay zu oder spaziere über den Holzsteg durch den üppigen Regenwald bis zu meiner Lieblingsstelle, dem abgeschiedenen South Beach.
Der hölzerne Pfad durch den Regenwald führt an den South Beach.
3. Ucluelet Aquarium
Hast Du Lust eine Riesenkrake aus der Nähe zu sehen? Das Ucluelet Aquarium bietet Dir einen Einblick in den Artenreichtum des marinen Ökosystems vor Ort: Eine einzigartige Gelegenheit, den Meereslebewesen nahe zu kommen und “persönlich” zu werden – ohne hineinspringen zu müssen.
4. Ein kulinarischer Ausflug nach Tofino
Unternimm einen Tagesausflug und folge dem Pacifc Rim Highway bis nach Tofino. Gönne Dir ein Fisch-Taco auf dem Weg dorthin, bei Tacofino oder dem Wildside Grill. Ich habe mich noch immer nicht entschieden, welcher von den beiden den ersten Preis gewinnen soll. Möchtest Du Kanadas bestes neues Restaurant ausprobieren? Dann mache Dich auf in die Stadt, um im Wolf in the Fog einen von Zedernaroma durchdrungenen Cocktail und eine Mahlzeit aus regionalen Zutaten zu genießen.
5. Gemütlich einkuscheln: Heiße Whirlpools & Heißer (Schwips-) Coco
Nach einem Tag Regen und Wind im Gesicht, gibt es nichts schöneres als es sich so richtig gemütlich zu machen. Hüpfe in eine warme Badewanne mit Blick über den Ozean und fläze Dich anschließend am Feuer (warme beschwipsende Getränke inklusive). Dann lässt Du Dich langsam vom Klang des Ozeans in den Schlaf wiegen.
Ausblick über die zerklüftete Küste.
Da hast Du’s: Stormwatching ist nun tatsächlich eine offizielle Aktivität auf meiner Liste. Und hier kommt der ultimative Tipp für Sturmbeobachter : “So etwas wie schlechtes Wetter gibt es nicht, nur falsche Kleidung.” (Im Übrigen einer der klassischen Lieblingssprüche eines jeden Outdoor-Enthusiasten). Also, raus mit Dir! Mische Dich unter den Regen, den Wind und den Nebel, um Stormwatching für Dich zu entdecken, auch wenn Du ein wenig nass wirst.
ACHTUNG:
Stürme, Wellen und Wasser bergen Risiken und Gefahren. Lasse unbedingt Vorsicht walten und beachte bei Deinem Besuch des Pacific Rim alle Hinweistafeln. Pass gut auf Dich auf und erfahre hier mehr über die Gefahren am Ozean.
Titelbild: @nathanielatakora via Instagram.